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Bürgerwille respektiert

Kelsterbach, 13.11.2012 – Auf der gestrigen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung wurde die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens beschlossen. Darüberhinaus entschied das Parlament, den Beschluss zur Einführung zusätzlicher Stadträte aufzuheben.

Die WIK machte von Beginn an deutlich, dass es ihr im Bürgerbegehren um die finanzielle Belastung ging, die ein zusätzlicher hauptamtlicher und ehrenamtlicher Stadtrat bedeuten würde. Darüberhinaus war es offensichtlich, dass hier nicht die Inhalte im Vordergrund standen, sondern der Beschluss lediglich der politischen Mehrheitsbeschaffung auf Kosten der Stadtkasse dienen sollte. Mehr als 3000 Bürgerinnen und Bürger erkannten dieses durchsichtige Manöver und leisteten für das Bürgerbegehren ihre Unterschrift.

Einige wenige allgemein gehaltene Sätze im Koalitionsvertrag der SPD und Freien Wähler sollten die Notwendigkeit eines zusätzlichen hauptamtlichen Stadtrates begründen. Das ist ein bisschen wenig, um Ausgaben in 6-stelliger Höhe zu rechtfertigen. Zudem gab es keinerlei Prüfung, ob die dort genannten Ziele zur Integration nicht in anderer, geeigneter Weise zu erreichen wären.

„Warum sollten wir das Thema Integration nicht in ein politisches Amt kleiden?“ So zitierte die Presse noch im September Bürgermeister Ockel. Warum nicht auch einen hauptamtlichen Stadtrat für Familien, für Umwelt oder für Wirtschaftsförderung? Ein simples „Warum nicht?“ kann wohl kaum ein Argument für eine überdimensionierte, teure Stadtregierung sein.

Der Hessische Städte- und Gemeindebund hat in seiner rechtlichen Prüfung die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens bejaht. Warum noch ein weiteres Gutachten einer Anwaltskanzlei eingeholt wurde und damit weitere Kosten verursacht, ist für die WIK nicht nachvollziehbar. Beim Bürgerbegehren gegen den Waldverkauf vor drei Jahren – das in der Sache deutlich komplizierter war – reichte dem Magistrat die Begutachtung allein durch den Hessischen Städte- und Gemeindebund.

Nicht nur diese Vorgänge zeigen, dass im Umgang mit Haushaltsmitteln nicht immer die gebotene Sorgfalt eingehalten wird. Zum Erhalt der städtischen Finanzkraft bedarf es ernsthafter, sachorientierter Anstrengungen. Wir sind froh, dass mit dem Verzicht auf den zweiten hauptamtlichen Stadtrat hohe Ausgaben für die Stadtkasse abgewendet werden konnten.

Die WIK hat bereits in ihrem Diskussionspapier im September eine breite städtische Debatte zum Thema Integration angeregt. Dabei stehen für uns der Dialog mit allen Beteiligten und konkrete soziale Maßnahmen im Vordergrund. Das Papier ist nachzulesen unter www.wik-kelsterbach.de

WIK bemängelt Informationspolitik des Rathauses

Mehr Transparenz und Bürgernähe fordert die Wählerinitiative Kelsterbach bei öffentlichen Bauvorhaben und in der Stadtentwicklung

Der Umbau der Kreuzung Bergstraße/Unterführung ist schon seit langer Zeit ein Anliegen der WIK. In den 1970er-Jahren wurde alles Auto-gerecht in Beton und Asphalt gegossen. Mit ein Grund dafür, dass dieser Teil der Stadtmitte regelrecht verödete. Die anderen Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer wurden an den Rand gedrängt.

Umso erfreulicher ist es, dass der Umbau nun stattfindet. Die Kooperation aus CDU, LINKE/EUK und WIK  hatte noch im vergangenen Jahr bei den Haushaltsverhandlungen durchgesetzt, dass nun mit der Umgestaltung der Unterführung begonnen werden kann.

Es ist eines von vielen kleineren und größeren Projekten zur Entwicklung der Stadt, die noch in der Planung sind oder sich bereits in Bau befinden. Für die Bürgerinnen und Bürger ist es schwierig an Informationen über die einzelnen Vorhaben heranzukommen. Nicht alle haben die Möglichkeit, an Sitzungen des Bauausschusses teilzunehmen, und auch hier ist der Informationsfluss beschränkt, eine Kommentierung oder gar Einflussnahme nicht möglich. Hintergründe zu Finanzierungsfragen oder Details zur Gestaltungsfragen, die letztlich das Stadtbild prägen, werden ebenfalls nicht erörtert. Das Interesse und der Anspruch der Kelsterbacher an der Stadtentwicklung sind jedoch unverändert groß.

Es stünde einer modernen Verwaltung gut zu Gesicht, würde Sie den Bürgerinnen und Bürger mehr Information, Partizipation, mehr Einflussnahme und die Möglichkeiten zum Austausch bei städtischen Aus- und Umbauvorhaben einräumen, wie es bereits in vielen anderen Kommunen praktiziert wird.

Auf der Website der Stadt sollte ein zusätzlicher Bereich eingerichtet werden, der anschaulich und umfassend den Stand der Planungen, bzw. Vorplanungen inklusive der Kostenplanungen öffentlicher Bauvorhaben darstellt und fortlaufend aktualisiert wird. Zusätzlich kann das Presseamt im Sinne einer offenen Kommunikation über neue Entwicklungen informieren, auch wenn es mal nicht so läuft wie geplant, wie beispielsweise bei der Bebauung des Sandhügelplatzes.

Wenigstens zum Umbau der Kreuzung an der Bergstraße wollten wir die Details der Durchführungsplanung noch vor Baubeginn veröffentlichen und baten die Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit sowiedas Bauamt, uns entsprechende Dokumente zur Verfügung zu stellen. Ein erstes Schreiben im September blieb unbeantwortet. Auf unser zweites Schreiben erhielten wir die Antwort, dass die angefragten Unterlagen auf den Internetseiten der Stadt Kelsterbach eingestellt werden würden. Das war Anfang Oktober. Die Bauarbeiten sind mittlerweile in vollem Gange, doch auf die Planungsdokumente warten wir immernoch. Das ist unseres Erachtens kein gutes Beispiel für gelungene Kommunikation.

Wählerinitiative Kelsterbach, 06.11.2012

21. Oktober Demo und Kundgebung gegen Fluglärm

Schluss – Aus – Basta !

Ein Jahr Nordwest-Landebahn ist mehr als genug. Der Fluglärm ist in dieser Zeit zum zentralen Thema in der Rhein-Main-Region geworden, die Einsicht der politisch Verantwortlichen aber ist ausgeblieben.

Seit dieser Zeit machen tausende Demonstranten Woche für Woche im Terminal lautstark ihrer Wut Luft. Wut über die Verlärmung ihres Lebensraumes, Wut über die Vertreibung aus ihrer Heimat, Wut über die erhebliche Gefährdung ihrer Gesundheit und Wut über die Politiker, die sie mit dieser raumunverträglichen Landebahn leben lassen.

Es reicht !!

Das Bündnis der Bürgerinitiativen ruft zu einer Demonstration am Jahrestag der Einweihung der Landebahn Nordwest auf.

Sonntag, 21.10.2012 um 15 Uhr direkt an der Landebahn-NW

„Kundgebungsplatz“ ist an der Nordseite des Tunnels an der NW-Bahn, Okrifteler Strasse (K152), Kelsterbach.

Parkmöglichkeiten gibt es von Kelsterbach aus auf der Professor-Staudinger-Straße in Richtung Ticona. Es kann auf der rechten Seite geparkt werden. Achtung! Autos, die auf der linken Seite stehen werden abgeschleppt !!

Shuttle – Service vom S-Bahnhof in Kelsterbach

Ab 13 Uhr Mahnwache am Flughafen, Terminal 1, Ankunftsebene Busbahnhof

Aus Anlass des ersten Jahrestages der Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest ruft das Bündnis der Bürgerinitiativen zu einer Groß-Demo am 21. Oktober auf.

13 Uhr Mahnwache im Terminal 1

15 Uhr Kundgebung an der Nordwest-Bahn

Weitere Infos auf der Bi-Website.

Schluss – Aus – Basta !
Ein Jahr Nordwest-Landebahn ist mehr als genug. Der Fluglärm ist in dieser Zeit zum zentralen Thema in der Rhein-Main-Region geworden, die Einsicht der politisch Verantwortlichen aber ist ausgeblieben.
Seit dieser Zeit machen tausende Demonstranten Woche für Woche im Terminal lautstark ihrer Wut Luft. Wut über die Verlärmung ihres Lebensraumes, Wut über die Vertreibung aus ihrer Heimat, Wut über die erhebliche Gefährdung ihrer Gesundheit und Wut über die Politiker, die sie mit dieser raumunverträglichen Landebahn leben lassen.
Es reicht !!
Das Bündnis der Bürgerinitiativen ruft zu einer Demonstration am Jahrestag der Einweihung der Landebahn Nordwest auf.
Sonntag, 21.10.2012 um 15 Uhr direkt an der Landebahn-NW
„Kundgebungsplatz“ ist an der Nordseite des Tunnels an der NW-Bahn, Okrifteler Strasse (K152), Kelsterbach.
Parkmöglichkeiten gibt es von Kelsterbach aus auf der Professor-Staudinger-Straße in Richtung Ticona. Es kann auf der rechten Seite geparkt werden. Achtung! Autos, die auf der linken Seite stehen werden abgeschleppt !!
Shuttle – Service vom S-Bahnhof in Kelsterbach
Ab 13 Uhr Mahnwache am Flughafen, Terminal 1, Ankunftsebene Busbahnhof

Integration fördern – ohne zusätzliche Stadträte

Das Bürgerbegehren und die Diskussion um die Schaffung von zusätzlichen Stadträten hat in der Frage des Umgangs mit den Themen Migration und Integration zu einigen Irritationen geführt. Hintergrund ist die Stelle eines weiteren hauptamtlichen Stadtrates, der laut Koalitionsvertrag zwischen SPD und Freien Wählern zur „Sicherung der Integrationsziele“ geschaffen werden soll.

Die Wählerinitiative Kelsterbach, die das Bürgerbegehren unterstützt, will mit der Ablehnung eines solchen Postens keinesfalls eine Abwertung der wichtigen Integrationsziele – Im Gegenteil: Wir verfolgen das Ziel einer echten, ehrlichen Integrationsarbeit und wollen keine Klientelpolitik, die vordergründig die Interessen einer einzelnen Gruppe vertritt. Kulturelle Vielfalt, Religionsfreiheit und Toleranz, ein respektvolles gesellschaftliches Miteinander in Anerkennung der Verschiedenheit aller Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft sind unumstößliche Grundpfeiler des Zusammenlebens, nicht nur in Kelsterbach. Wir distanzieren uns dabei ausdrücklich vom Vorwurf fremdenfeindlicher Beweggründe, die fälschlicherweise von manchen Kritikern erhoben werden.

Um unsere Vorstellungen vom Zusammenleben der verschiedenen Gruppen und Menschen in Kelsterbach darzustellen sowie Missverständnissen und falschen Behauptungen in diesem Zusammenhang entgegenzuwirken, möchten wir mit diesem Diskussionspapier die Situation in Kelsterbach erläutern und unsere Forderungen zur Integrationsarbeit näher bringen. Ein Bekenntnis, das wir von der lokalen Politik bislang vermissen, ebenso wie entsprechende Impulse, die der hiesige Ausländerbeirat in seiner bisherigen Arbeit leider nicht geben konnte.

Förderung der sozialen und gesellschaftlichen Integration

Die gleichberechtigte Teilhabe von Zuwanderern an allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ist eine Herausforderung und Chance zugleich. Kelsterbach hat einen Anteil ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürgern von fast 30%. Einige Zuwanderer haben die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen, so dass der Anteil der Einwohner mit Migrationshintergrund auf über 40% geschätzt wird.

Doch auch mit diesem außerordentlich hohen Anteil an Einwanderern lief Kelsterbach in den letzten Jahrzehnten niemals wirklich Gefahr, das stabile gesellschaftliche Gleichgewicht zu verlieren. Viele MigrantInnen der ersten Generation verstehen sich mittlerweile als vollständig integrierte Bürger. Nicht zuletzt die finanziellen Verhältnisse in unserer Stadt ermöglichten vergleichsweise hohe freiwillige und  soziale Leistungen, die – wenn sie auch nicht explizit auf Integration ausgerichtet waren – positive Effekte für das friedliche Zusammenleben hatten und noch immer haben.

Es gibt bereits vielfältige Initiativen und Ansätze zur Förderung des Integrationsprozesses. Sei es im ausgeprägten Kelsterbacher Vereinsleben oder in den Schulen. Auch in der Verwaltung und im Projekt Kelsterbach Familienstadt sind Ideen und Kompetenzen vorhanden. Diese Strukturen, Kenntnisse und Fähigkeiten gilt es zu erhalten und weiter auszubauen.

Wir sind der Auffassung, dass Kelsterbach in Sachen Integration keineswegs bei Null beginnt. Anstatt hohe Summen in einen zusätzlichen hauptamtlichen Magistratsposten zu stecken, sähen wir die Gelder lieber in konkrete Projekte zur Förderung der Integration investiert.

Stärkung von Eltern und Familien

Welche Teilhabemöglichkeiten Kinder mit Migrationshintergrund am gesellschaftlichen Leben haben, hängt stark von ihrem sozialen und sprachlichen Umfeld ab. Auf dem Weg zur Chancengleichheit spielt das Vorschulalter eine große Rolle. Es ist wünschenswert, dass die Zahl der Krippenplätze weiter ausgebaut wird. Die Elternbeiträge sind gerade in der Kleinkindbetreuung zu hoch. Es ist zu prüfen, ob die Krippen- und Kindergartengebühren gesenkt oder je nach Einkommen für Geringverdienende gestaffelt sein können. Darüberhinaus wissen viele nicht, welche finanziellen Fördermöglichkeiten es bereits gibt. Der Krippenbesuch erhöht nachgewiesenermaßen die späteren Bildungschancen in der Schule. Und Migrantenkinder, die keinen Kindergarten besuchen und wenig deutsche Sprachkenntnisse haben, sind bei der Einschulung doppelt benachteiligt. Große Erfolge hingegen zeigen beispielsweise die Vorlaufprogramme, die die Grundschulen mit den Vorschulkindern durchführen.

Wir erkennen die hervorragende Arbeit der konfessionellen Kindergärten und ihre Bemühungen um Integration ausdrücklich an, doch ist die im Sozialgesetzbuch vorgeschriebene Vielfalt der Träger bei den Kinderbetreuungseinrichtungen nicht gegeben. Einerseits haben es Erzieherinnen und Erzieher ohne Kirchenzugehörigkeit schwer, bei den Kelsterbacher Einrichtungen eine Stelle zu bekommen, andererseits sind die Auswahlmöglichkeiten für Eltern eingeschränkt. Wir sind der Meinung, dass es an der Zeit ist, in diesem Zusammenhang über die Alternative eines Kindergartens unter der Leitung eines freien Trägers nachzudenken, sofern der Bedarf an Betreuungsplätzen eine weitere Einrichtung nötig macht.

Auch für die Eltern und vor allem die Mütter sind Kinderbetreuungsplätze wichtig, denn diese schaffen Freiräume: für Erwerbstätigkeit, oder für Sprachkurse und Programme zur beruflichen Integration sowie zur Stärkung mitgebrachter beruflicher Kompetenzen.

Schulen

An den Kelsterbacher Schulen gibt es sicherlich die meisten Kompetenzen und Erfahrungen im Umgang mit dem Thema. Seit Jahren ist der prozentuale Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund so hoch, dass im Umgang damit bereits ein hohes Maß an Normalität erreicht ist. Die umfangreichen AG-Angebote in der Karl-Treutel-Schule oder auch die ausgezeichnete gute Berufsvorbereitung in der IGS tragen besonders dazu bei. Die Kelsterbacher Schulträgerschaft schafft durch überdurchschnittliche Ausstattung ebenfalls gute Voraussetzungen. Der Dialog und die Stärkung interkultureller Kompetenzen sollten in enger Zusammenarbeit mit den Kelsterbacher Schulen besonders gefördert werden.

Bürgerschaftliches Engagement

Die Förderung und Unterstützung ehrenamtlichen Engagements ist sowohl für Menschen mit Migrationshintergrund, wie auch für die deutschstämmige Bevölkerung ein wichtiger Aspekt für die Integrationsarbeit. Mit unserem Vereinsleben aber auch mit Programmen wie den ‚Elternlotsen‘ des Projekts ‚Kelsterbach Familienstadt‘ gibt es bereits wichtige und gute Voraussetzungen. Wir wünschen uns eine Stärkung des interkulturellen Dialogs zur Sensibilisierung der Gesellschaft und zur Förderung gegenseitigen Verständnisses und Respekts. Besonderes Augenmerk ist auf die Vielfalt der in Kelsterbach vertretenen Kulturen und Nationen zu richten.

Förderung der Jugendarbeit

Nicht nur die Jugendarbeit der Vereine, auch die Angebote der Stadt sollten dringend ausgebaut werden. Gerade für heranwachsende Jugendliche sind die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung in Kelsterbach bekanntermaßen außerordentlich dürftig. Dem geplanten Umzug des Jugendzentrums auf das ENKA-Gelände stehen wir positiv gegenüber. Ein Ausbau des Angebots und die Erweiterung der Öffnungszeiten halten wir für ebenso dringlich wie die Errichtung weiterer Orte und Anlagen für Jugendliche. Interkulturelle Projekte sollten auch dort entwickelt und angeboten werden.

Ortsstrukturen und Stadtentwicklung

Zu Beginn der Anwerbung von „Gastarbeitern“ in den 1950er und 60er Jahren hatte es strukturelle Fehlentwicklungen gegeben, die bis heute nachwirken. So entstanden Wohnsiedlungen, die fast ausschließlich von MigrantInnen bewohnt waren, die, so die damaligen Annahmen, nach einer gewissen Zeit wieder in ihre Heimatländer zurückkehren würden. Von Integration war zu dieser Zeit keine Rede. Auch in Kelsterbach sind diese strukturell benachteiligten Straßenzüge bis heute mehrfach vorhanden.

Die Entwicklung des Enka-Geländes und auch die Umgestaltung des Mainvorlandes sollten dazu genutzt werden, die Wohnsituation für die Anwohner der Rüsselsheimer Straße und der Niederhölle zu verbessern. Nach der Umwidmung der B43 und der provisorischen Verkehrsberuhigung ist eine Perspektive zu entwickeln, wie die Rüsselsheimer Straße als Anwohnerstraße in Zukunft gestaltet werden kann. Auf die Nassauische Heimstätte ist noch stärker einzuwirken, dass deren Kelsterbacher Bestände eine Aufwertung und Modernisierung erfahren. Generell bietet auch die Umgestaltung der Stadtmitte Chancen, dass die Stadt wieder lebenswerter wird und Orte entstehen, an denen man gerne verweilt und wo sich Menschen begegnen.

Ausländerbeirat

Der Gesetzgeber hat mit den Ausländerbeiräten ein wichtiges Instrument der Integration geschaffen, das die Belange und Interessen der Migrantinnen und Migranten wirksam vertreten soll. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Herr Isikli, ist seit 15 Jahren Vorsitzender des Ausländerbeirates. Doch wir fragen: Herr Isikli, was haben Sie in den letzten 15 Jahren als Chef des Ausländerbeirates gemacht oder versäumt, dass diese Stelle des zweiten hauptamtlichen Stadtrates für Integration nun nötig sein soll?

Leider beschränken sich die Arbeit und die Ziele des Ausländerbeirates und die der Freien Wähler immer wieder sehr deutlich auf die Interessen einer einzelnen Gruppe. Es macht nicht den Eindruck, dass hier die Belange aller MigrantInnen in gleichem Maß berücksichtigt werden. Sehr viele Unterschriften von Nicht-Deutschen und eine Vielzahl entsprechender Äußerungen an den Ständen des Bürgerbegehrens zeigen, dass sich viele Gruppen und Nationalitäten von dem Ausländerbeirats-Vorsitzenden oder den Freien Wählern nicht vertreten fühlen.

Wir befürchten, dass Macht- und Prestigegründe für Herrn Isikli und die Freien Wähler im Vordergrund stehen vor wichtigen Sachthemen und berechtigten Interessen der MigrantInnen.

Die Koalition der Freien Wähler mit der SPD

Nach der Kommunalwahl verlor die SPD erstmalig seit über 60 Jahren die absolute Mehrheit. Nach 14 Monaten in der ungewohnten Oppositionsrolle waren die Sozialdemokraten zu großen Zugeständnissen bereit, die ihnen die Freien Wähler entsprechend der Koalitionsvereinbarung vom 06. Juni zur Sicherung der Mehrheit abringen konnten. Für Sachforderungen, die die Belange der MigrantInnen betreffen, hätte es ein großes Potential gegeben. Doch stattdessen wurde der Posten eines weiteren hauptamtlichen Stadtrates vereinbart, der unnötig hohe Kosten verursacht und nun Gegenstand des Bürgerentscheides werden soll. Ein personelles Zugeständnis, das in großen Teilen der Bevölkerung nicht nur auf Unverständnis stößt, sondern letztlich kontraproduktiv ist für die Ziele der Integration. Durch die Polarisierung der BürgerInnen in dieser Frage wurde in Kauf genommen, dass Ressentiments geweckt und fremdenfeindliche Gesinnung in undifferenzierter Sichtweise mit der Frage verknüpft wurden. Die Leidtragenden sind die Migrantinnen und Migranten.

Fazit

Die Wählerinitiative Kelsterbach fordert eine breite gesellschaftliche Debatte über das Thema. Analog zu anderen Städten und Gemeinden rufen wir den Magistrat auf, einen entsprechenden Prozess und die Erarbeitung eines Integrations-Leitbildes für die Stadt in Gang zu setzen.

Die Einrichtung einer Koordinations- und Anlaufstelle zur Sicherung der Integrationsziele in Kelsterbach ist sicherlich begrüßenswert. Ein geeigneter Rahmen müsste in enger Absprache mit den Trägern (Schulen, Kindergärten, Vereinigungen, Verwaltung) gefunden werden. Eine hauptamtliche Stelle hierfür einzurichten, die von den Freien Wählern besetzt werden soll, lehnen wir ab.

Stellung nehmen zum Lärmaktionsplan

Am 3. September wurde der Lärmaktionsplan veröffentlicht und bietet uns als betroffenen Bürgern bis zum 19. Oktober die Möglichkeit, dazu Stellung zu nehmen. Dies sollten wir unbedingt wahrnehmen!

Text der Flyers des Bündnisses der Bürgerinitiaven, IAGL und BUND:

Was ist der Lämaktionsplan?

Von der Öffentlichkeit völlig unbemerkt bereitet das Regierungspräsidium Darmstadt (RP Da) derzeit einen sogenannten Lärmaktionsplan für den Flughafen Frankfurt vor. Dieser hätte laut dem Gesetz zur Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm schon 2008 veröffentlicht werden müssen. Nun wurde er am 3. September im Regierungspräsidium Darmstadt ausgelegt und im Internet publiziert. Offenbar liegt der Grund für die Verspätung darin, zunächst eine maximale Belastung durch Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest abzuwarten. Die Aufgabe der Lärmaktionsplanung ist die Bewertung der Lärmsituation und die Formulierung von Maßnahmen, Konzepten und Strategien, um unter Beteiligung der betroffenen Öffentlichkeit, der zuständigen Fachbehörden und Baulastträger zur Lärmreduzierung beizutragen und Lärmbelastungen entgegen zu wirken.

Wie werden die Belastungen dargestellt?

Die Ergebnisdarstellung der berechneten Lärmbelastung erfolgt grafisch in Form strategischer Lärmkarten. Die Karten können auf der Internetseite des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie eingesehen werden. Dort besteht auch die Möglichkeit, die Lärmbelastung an konkreten Wohnorten zu ermitteln.

Was bringt der Lärmaktionsplan?

Der Lärmaktionsplan an sich ist ein reines Planungsinstrument. Eine tatsächliche Umsetzung der Planung von der zuständigen Fachbehörde ist gesetzlich nicht vorgesehen.

Warum ist der Lärmaktionsplan dennoch wichtig?

„Stell Dir vor es wird ein Lärmaktionsplan veröffentlicht und keiner reagiert darauf …“

Wenn es keine Einwendungen gegen den Lärmaktionsplan gibt, können Fraport und die Landesregierung argumentieren: „Offenbar gibt es gar kein Problem“. Deshalb muss unmissverständlich deutlich werden: Es ist zu laut und die Maßnahmen sind längst nicht ausreichend!

Was kann ich tun?

Der Lärmaktionsplan muss für die Dauer eines Monats im Regierungspräsidium Darmstadt ausgelegt werden. Die betroffenen Kommunen erhalten den Lärmaktionsplan ebenfalls und können ihn auslegen. Bis zu 14 Tage nach Ende der Auslegungsfrist können Stellungnahmen dazu abgegeben werden.

Wie gehe ich vor?

Formulieren Sie nach der Veröffentlichung eine Stellungnahme zur Ihrer persönlichen Lärmbetroffenheit und schicken Sie diese nach der Veröffentlichung an folgende Adresse:

Regierungspräsidium Darmstadt
Luisenplatz 2
64283 Darmstadt

oder online hier.

Weitere Infos zum Lärmaktionsplan finden Sie auf den Seiten des Bündnis der Bürgerinitiativen. Eine Musterstellungnahme wird dort nach der Veröffentlichung bereit gestellt.

Quelle: http://bbi.unser-forum.de/Archiv/2012/2012_08_13_Flyer_Laermaktionsplanung_.pdf

Die Einwände sollten möglichst individuell sein und die persönliche Betroffenheit schildern. Fordern Sie als wirksame Maßnahmen u.a.:

  • Schaffung von nächtlicher Ruhe durch ein absolutes Nachtflugverbot von 22.00 bis 6.00 Uhr
  • Schaffung von rechtlich einklagbaren Grenzen der Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger
  • Verursachergerechte Zuordnung von Kosten auf die Luftverkehrsindustrie. Stopp der Subventionen.
  • Verringerung der Flugbewegungen auf maximal 380000/Jahr und der bestehenden Belastungen durch Fluglärm, Luftverschmutzung und Bodenverbrauch durch Flugverkehr im Rhein-Main Gebiet
  • Stilllegung der Landebahn Nord-West
  • Verhinderung des Ausbaus des Frankfurter Flughafens und anderer Flughäfen der Region,  die der Kapazitätssteigerung des Luftverkehrs in der Rhein-Main-Region dienen könnten.
  • Die Einbeziehung aller betroffenen Gebiete
  • Die korrekte Darstellung der Lärmsituation

siehe auch: http://www.fluglaerm-rheinhessen.de/news/details/artikel//jetzt-einwaende-gegen-laermaktionsplanung-formulieren.html

Beispiele für eine Stellungnahme:

Stellungnahme Lärmaktionsplan 2012-09-04
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mit Bezug auf einzelne Kapitel
Stellungnahme Lärmaktionsplan – Bezug au
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3099 Unterschriften für das Bürgerbegehren

Die Bürgerinitiative Kelsterbach übergab am vergangenen Montag 3099 Unterschriften für das Bürgerbegehren gegen zusätzliche Stadträte. Wir dokumentieren für Sie Presseberichte der Frankfurter Neuen Presse und des Freitags-Anzeiger. Außerdem ein Interwiew der Frankfurter Neuen Presse mit Eleonore Wagner über das Bürgerbegehren, wechselnde Mehrheiten und eine an Sachfragen orientierte Kommunalpolitik.

06.08.2012 Frankfurter Neue Presse
Mit 3099 Unterschriften ins Rathaus – Bürgermeister Manfred Ockel: „Das ist ein eindeutiges Votum, daran kommt keine Fraktion vorbei.“

07.08.2012 Interview in der Frankfurter Neue Presse
Sie kämpft für mehr Demokratie – Eleonore Wagner (WIK) setzt sich für wechselnde Mehrheiten im Kelsterbacher Stadtparlament ein

08.08.2012 Freitags-Anzeiger
3099 Stimmen gegen mehr Stadträte
– Bürgerbegehren macht der Koalition Dampf – Wagner: „Ein echter Selbstläufer“

Click here to find out more!

Sie kämpft für mehr Demokratie

Bürgerbegehren gegen zusätzliche Stadträte

Bürgerbegehren und Bürgerentscheide sind mächtige Instrumente der direkten Demokratie. Für die BürgerInnen Kelsterbachs sind sie das geeignete Mittel, sich gegen unsinnige politische Entscheidungen zu wehren.

Der geplante Einsatz eines zweiten hauptamtlichen Stadtrates für eine Stadt von ca. 13.500 Einwohnern ist eine solch unsinnige politische Entscheidung:

  • In keiner vergleichbaren Stadt im weiten Umkreis von Kelsterbach gibt es drei Hauptamtliche. Bislang sind Bürgermeister und 1. Stadtrat hauptamtliche Stellen. Ein weiterer 2. Stadtrat soll nun ebenfalls hauptamtlich verwaltet werden.
  • Die Stelle soll geschaffen werden zur „Sicherung der Integrationsziele“. Unsere Sport – und Kulturvereine sowie das zusätzlich eingesetzte Schulpersonal leisten seit vielen Jahren beste Integrationsarbeit, gestützt durch die Schulträgerschaft der Stadt Kelsterbach. Zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen der Stadt herrscht ein vernünftiges Klima. Sollte es Probleme geben, kann mit diesen im Rahmen der bestehenden Strukturen umgegangen werden.
  • Wir fragen: Bleibt das so, wenn nun vermutlich ein Vertreter einer Gruppe durch ein solches herausgehobenes Amt privilegiert wird und vielleicht sogar Finanzmittel verteilen darf???
  • Ein weiterer ehrenamtlicher Magistratsposten fällt der SPD zu. Die Stadtregierung hat nun insgesamt mehr Mitglieder als die Landesregierung! Ist das nötig?
  • Der zweite hauptamtliche Stadtrat soll laut Koalitionsvertrag für 3 Jahre mit der Besoldung des höheren Beamtendienstes A14 beschäftigt werden. Die formale Amtszeit beträgt aber 6 Jahre. Die Kosten werden also viele hunderttausend Euro betragen, mit allen Nebenkosten und Pensionsrücklagen die von der Stadt gezahlt werden müssen. Das alles zu Lasten der Kelsterbacher Steuerzahler.

Es ist deutlich zu erkennen, dass dies der politische Preis ist, den die Freien Wähler erhalten, weil sie nun in einer Koalition mit der SPD für die notwendige Mehrheit sorgen!

Liebe Bürgerinnen und Bürger Kelsterbachs,

wenn Ihnen unsere Heimatstadt und deren nachhaltige Entwicklung wichtig sind, dann

  • STOPPEN Sie diesen politischen Kuh-Handel!
  • UNTERSTÜTZEN Sie das Bürgerbegehren!
  • HELFEN Sie den Initiatoren mit Ihrer UNTERSCHRIFT und später mit einem klaren
  • JA beim anschließenden Bürgerentscheid zur Aufhebung des entsprechenden Parlamentsbeschlusses vom 25.6.2012, damit keine weiteren zusätzlichen Stellen für einen haupt- und einen ehrenamtlichen Stadtrat geschaffen werden.

Dokumente

Bürgerbegehren Formular Unterschriftenliste

Presseerklärung der Bürgerinitiative Kelsterbach vom 03.07.2012

Neue Mehrheitsverhältnisse in Kelsterbach – Jetzt wird’s konkret

Presseinfo der Wählerinitiative Kelsterbach, 19.06.2012

Die WIK hatte gemeinsam mit den Kooperationsparteien in ihrer Pressemitteilung zur Bildung der neuen Koalition die Befürchtung geäußert, dass die Politik der vergangenen Jahrzehnte fortgesetzt wird: „Geld ausgeben, Transparenz behindern und Klientelpolitik betreiben“.

Diese Befürchtungen konkretisieren sich nun, wie die Anträge der SPD zur nächsten Stadtverordnetenversammlung am 25.06.2012 zeigen.

„Wir sind noch immer sehr verärgert über die Behauptung, wir seien für Stillstand und Verzögerung in der Stadtentwicklung verantwortlich“, so Bruno Zecha, Fraktionsvorsitzender der WIK. „Dass die Situation im Wohngebiet ‚An der Niederhölle“ überhaupt auf die Tagesordnung kam, ging auf meine persönliche Initiative im Bauausschuss zurück, und die Beschlüsse zur Entwicklung des ENKA-Geländes haben wir alle mitgetragen“, so Zecha weiter. „Den Bebauungsplan für das Ticona-Gelände unverändert in die nächste Stadtverordnetenversammlung einzubringen, halte ich allerdings für unverantwortlich.“

Bei der Ticona sieht die WIK tatsächlich noch Diskussionsbedarf: Es geht nicht nur um den Verlust von knapp 5 Hektar Wald. Es ist die Frage, welchen Nutzen die Fraport als Grundstückseigentümerin aus dem Zugewinn von 47.000 Quadratmetern Gewerbegebiet in bester Lage zieht. Ein Geschenk, das – aktuelle Preise für Gewerbeflächen zugrunde gelegt – 9 Millionen Euro wert ist? Welchen Gegenwert erhält die Stadt Kelsterbach dafür?. Es ist unklar, wer für den Unterhalt der Erschließungsstraßen aufkommen muss. Kosten, die die Stadtkasse vielleicht auf Jahrzehnte belasten werden. Eine Debatte über diese Fragen soll gar nicht erst aufkommen, denn das Parlament – so der Antragsentwurf – leistet damit eine Blanko-Unterschrift, damit alles Weitere zum Thema Ticona unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt werden kann.
Martin Wentz, Chef des von Fraport beauftragten Planungsbüros sagte in der Sitzung des Bauausschusses am 23. April, dass das Ganze in 4-5 Jahren aktuell werden würde. Bruno Zecha: „Warum wir uns zur Klärung dieser wichtigen Fragen nicht ein wenig Zeit nehmen können, verstehe ich nicht. Der Abbau der alten Ticona wird sowieso noch bis zu 1 ½ Jahren dauern. Von Verhinderung und Verzögerung kann keine Rede sein.“

Weiterhin beantragt die SPD die Auflösung und Neubildung der Ausschüsse der Stadtverordnetenversammlung. Die langjährige Anzahl der Mitglieder soll nun von 12 auf 10 reduziert werden. Der Verlust von 2 Sitzen ginge zu Lasten der WIK und der Fraktion der Linke/EUK. Die WIK bedauert nicht nur, dass sie jeweils einen Sitz verlieren würde. Die Fraktion Linke/EUK wäre mit diesem Vorgehen gar nicht mehr in den Ausschüssen vertreten. Wir finden es nicht in Ordnung, dass eine Fraktion hier gänzlich ausgeschlossen wird.

In dem Antrag der SPD zur Änderung der Hauptsatzung der Stadt Kelsterbach soll bereits jetzt der zweite hauptamtliche Stadtrat beschlossen werden. Die WIK lehnt diese Stelle nach wie vor ab. Die Kosten, die noch umstritten sind, sollen offen gelegt werden. „Zu dem Gehalt nach Besoldungsklasse A14 kommen ja noch weitere Ausgaben für Büro, Sekretariat, Dienstwagen und Versorgungsansprüche hinzu. Wir sähen dieses Geld besser in die sozialen Leistungen investiert, die ja auch die Sozialdemokraten so hervorheben,“ sagte Bruno Zecha. (juwa)